Vor langer Zeit, es mögen fast an die 200 Jahre gewesen sein...

 

Da lebte der Clan der McDonald`s mehr oder wenig friedlich in den Wäldern des schottischen Hochlands, das von den Schotten Highlands genannt wird. Sie hatten einiges von dem Wald um ihre Burg herum gerodet, um dort Ackerbau zu betreiben. Hauptsächlich bauten sie Hafer an, denn jeder richtige Highlander wollte zum Frühstück seinen heißgeliebten Haferbrei essen. Die Wälder waren aber noch sehr tief und wild. Viele wilde Tiere lebten dort. Aber auch andere Wesen hatten dort ihr Zuhause.

 

Zum Beispiel, das kleine Volk, die Elfen, Feen, Zwerge und die Trolle und Gnome. In den Lochs, das sind die Seen in den Highlands, lebten vielerlei Ungeheuer. Da gab es die Kelpies, das sind Wasserpferde, und auch die Wasserdrachen. Aber, es verbargen sich in den Wäldern auch noch andere Gefahren: Es waren Diebe und Lumpengesindel, die keinem Clan angehörten, denn niemand wollte mit ihnen etwas zu tun haben, so verkommen und böse waren sie.

 

Aber die sind heute nicht wichtig in meiner Geschichte. Ich erzähle euch heute lieber von einem kleinen, aber ganz besonderen Drachen, Namens Niesi.

Niesi war damals noch ein ganz junger Drache, noch keine dreihundert Jahre alt, aber er hatte schon mächtigen Ärger an der Backe. Dabei war er an der ganzen Sache eigentlich total unschuldig. Schuld, wenn man überhaupt davon reden konnte, war die Liebe. Der Liebe nämlich, der seine Mama als hübsches junges Drachenfräulein begegnet ist, in Gestalt eines stattlichen, feurigen und leidenschaftlichen Drachenlords aus dem Geschlecht der sizilianischen Feuerdrachen.

 

Dazu muss ich noch sagen, dass Niesis Mama auch aus sehr gutem Hause kam, sie war die einzige Tochter des Herrschers über die Wasserdrachen in den Highlands. Aber alle jungen Wasserdrachenherren, die an ihr interessiert waren hat sie wieder nach hause geschickt, keiner hat ihr gefallen, verzweifelt hat der Papa sie auf Reisen geschickt, dass sie andere Wasserdrachenherren in aller Welt kennenlernen konnte, denn ihre Eltern wünschten sich verzweifelt einen guten Partner für ihre Tochter und sie wollten endlich ein Enkelkind. Und so passierte es, dass sich das junge Drachenfräulein Einies an den Hängen des Ätna auf der fernen Insel Sizilien von ihrer langen Reise ausruhte und dort auf Feurosio, den schmucken Drachenlord traf und sich unsterblich in ihn verliebte. Beide Familien waren entsetzt, das ging doch nicht: Eine Wasserdrachenprinzessin und ein Feuerdrachenlord! NEIN!!!!!!!!

Aber die zwei hörten nicht auf die Alten, sie hatten sich verliebt und wollten nichts anderes als zusammen sein und kleine Drachen bekommen.

 

Alle Warnungen waren vergebens und nach einem rauschenden Hochzeitsfest richtete sich das Paar eine standesgemäße Höhle am Fuß des Ätna´s ein, dass der Feuerdrachenlord sein Feuer und die Wasserdrachenprinzessin das Wasser schnell erreichen konnte. Und nach einer angemessenen Zeit von Hundert Jahren kam das kleine Drachenmädchen Niesi zur Welt und machte ihr Glück fast vollkommen. Ja fast....... denn da war das Heimweh der Einies, das immer stärker wurde. Sie vermisste ihre dunklen geheimnisvollen Lochs in den Highlands, den wunderbaren kühlen Regen, die Stürme, die oft über die Highlands fegten. Außerdem gefielen ihr die temperamentvollen und lauten Freunde von Feurosio nicht, die sich immer in ihrer schönen Höhle breitmachten und ihre wunderschöne Dekoration aus der Heimat mies verlachten.

 

 

Und so beschlossen die beiden, dasss Einis und Niesi einen langen Urlaub in den Highlands im Loch Nies machen sollte, um Niesi auch ihren Eltern vorzustellen. So kam Niesi in die Highlands, lernte Oma und Opa kennen. Allerdings fror sich Niesi ihren kleinen niedlichen Hintern im Loch Nies ab, denn Niesi war das warme Mittelmeer gewohnt und hatte sich im Handumdrehen im Loch Nies einen deftigen Schnupfen geholt. Ihr müssst aber wissen, dass ein Drachenschnupfen nicht so einfach ist, als wenn ihr einen Schnupfen habt. Drachen sind ja viel größer als wir Menschen; also ist auch ihr Schnupfen viel viel heftiger als unser „Haptschiiiiiii“, wenn ein Drachen niest, ist das wie eine sehr heftiger Sturmböe. Wenn er unter Wasser beim Schwimmen, oder in seiner Höhle niesen muss, kann es passieren, dass das Wasser des Lochs über die Ufer tritt und Gnade der Himmel den Fischern, die gerade mit dem Boot draußen auf dem Loch sind wenn ein Drache niesen muss.

 

Aber all das kümmerte Niesi wenig, sie musste niesen und durch die Höhle ihrer Großeltern donnerte ihr Haptschiiiiiii, sie wühlte die Wasser auf, dass man glaubte, das Wasser des Lochs koche. Alles fiel durcheinander, das Geschirr viel aus den Schränken, die wunderschönen Seegrasvorhänge in der Höhle hingen zerfetzt an den Durchgängen von Schlaf- zu Wohn- und Kochhöhle. Verzweifelt schickte Einis die kleine Niesi durch das Loch raus in die Wälder, dass sie sich aufwärmen und sich auskurieren konnte. Aber, wie ich anfangs schon gesagt habe, in den Wäldern wohnte allerlei Gesindel und da wohnte auch der böse Zauberer Schneidab. Er hatte seinen Namen bekommen, weil er bei allen Wesen, die ihm begegneten die Körperteile, die Magie bewirken konnten abschneiden wollte, um daraus Zaubertränke für seine bösen Taten zu brauen. Sein wichtigstes Werkzeug war eine große glänzende Schere. Er streifte durch die Wälder des Highlands um neue Opfer zu finden.

 

Niesi saß auf einem großen Felsen mitten im Wald und aalte sich in den letzten Sonnenstrahlen und dachte nach. Eigentlich wollte sie ja zurück zu ihrer Mama, denn Niesi war ja noch sehr jung und hatte ihre Mama sehr lieb. Aber, was passierte, wenn sie wieder in das kalte Wasser des Loch Nies eintauchte? Mußte sie dann wieder niesen, so dass das Wasser wieder über die Ufer trat und die schöne Höhle von Oma und Opa verwüstete? Oder hatte sie den Schnupfen endlich besiegt?

Auf einmal hörte Niesi jemanden singen. Das klang so schön, wie tausend kleine Glöckchen. Niesi versteckte sich hinter dem Felsen und spähte um die Ecke. Etwas bewegte sich in den Büschen und dann sah er ein wunderschönes Menschenmädchen, das einen Korb mit herrlichen süßen wilden Erdbeeren in der einen Hand trug und fröhlich singend durch den Wald stapfte.

 

Nun, sie war so schön und ihr Gesang klang in Niesi´s Ohren süsser als alle Erdbeeren in ihrem Korb. Obwohl, so ein paar Handvoll Erdbeeren als Zwischenmahlzeit auch nicht schlecht wären. Niesi hörte, wie ihr Magen verlangend anfing zu rumpeln und beschloss dieses hübsche Menschenmädchen anzusprechen und verlies das Versteck.

Hallo schönes Mädchen, wer bist du denn? Du singst so wunderschön und hast so wunderbare leckere Walderdbeeren in deinem Korb.....“ „ Huuuuuuuuuuuuuuuuuuuuch“ und damit fiel das wunderschöne Mädchen platsch bumm in Ohnmacht. „OOOOOOOOOOOOOOOOOOOH“ sagte Niesi und beuge den großen Kopf verdattert zu dem ohnmächtigen Mädchen runter. „He du, ich tu dir doch nichts“ piepste Niesi mit ganz hoher erstaunten Stimme. „He du, bitte mach doch die Augen wieder auf, ich, ich, ich wollte dich doch nur fragen, ob ich eine Handvoll von den leckeren Erdbeeren haben kann.“ Aufgeregt hüpfte Niesi auf und ab und hin und her. „Hilfe,“ rief Niesi „Hiiiiiiiiiiilfeeeeeeee...... ist denn niemand da der helfen kann? Hiiiiiiiiiilfeeeeeeee!!!!!“ „Was schreist du denn so rum?“ fragte das Mädchen, das wieder zu sich gekommen war, was Niesi in der Aufregung gar nicht bemerkt hatte. „ Ähhhhhhhh äm ähhhhhh ohhhhhhhhhhhhh!!!!!“ Niesi war so aufgeregt, dass sie gar nicht reden konnte. „Du hast mich sehr erschreckt“, sagte das Mädchen, „denn ich habe die alten Geschichten über Drachen nicht geglaubt. Bist du wirklich ein Drachenmonster, das Menschen frisst und unsere Boote versenkt? Du siehst gar nicht aus, als wärst du so böse.“

 

Ähmmmmm“ grummelte Niesie Weist du, ich esse viel lieber Erdbeeren. Fleisch ist nicht so ganz mein Fall. Aber. Naja. Ähhhh die Boote.......... ich meine, ich hab das ja nicht absichtlich gemacht.“ Treuherzig schaut Niesi das Mädchen an. Verlegen versuchte sie ihren Kopf hinter einer ihrer Vorderpfoten zu verstecken. „ Na hör mal“, schimpfte das Mädchen los“ das kann man doch nicht aus Versehen machen, ich bitte dich, die Wellen so hoch getrieben, dass unsere Fischer aus den Booten fallen, dass die Boote kentern und untergehen! Nun erzähl mir keine Märchen!!!“

 

Inzwischen war die Sonne weiter gewandert und es wurde kühl in dem Wald und mit der Kälte kehrte auch Niesi´s Schnupfen zurück. Entsetzt merkte Niesi, wie es anfing in ihrer Nase zu kribbeln. „ ohjeojeoje“ fing niesi an zu jammern „ oh nein, hi hi hi Hilfe, nein nein nein, ich will nicht nie...... hahahaaaaaaaaaaaaaaaaaaatschieeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!!!!!!!“

Erstaunt sah sich das Mädchen um es krachte und knackte im Wald und drei Bäume fielen langsam um. „ohhhhhhhhhh“ sagte sie, „Oje oje“, sagte Niesi kleinlaut. Ich habe nur einen erbärmlichen Schnupfen und wenn ich unter Wasser oder in der Höhle von Oma und Opa niesen muss, dann gehen die Wellen im Loch hoch. Deshalb hat Mama mich ja hierher geschickt, dass ich in der Sonne den Schnupfen auskurieren kann. Aber nun ist sie weg und mir wird kalt und ich muss wieder niesen.“ Haaaaaaaaaaaaaaaaaaatschiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

Und wieder krachten die Bäume und zwei fielen entwurzelt um.

 

Hmmmmmm das ist ja schlimm“ meinte das Mädchen, „aber nun sag mir erst mal deinen Namen, ich bin Morag, die Tochter des McDonald, ich glaube nicht, dass du mir was tun willst, nun komm, setz dich zu mir her, hier iss ein paar Erdbeeren und erzähl mir mehr von dir.“ Das lies sich Niesi nicht zweimal sagen. Sie setzte sich zu Morag und schmauste die Erdbeeren aus dem Korb.

 

Beide merkten nicht, dass sie beobachtet wurden, sie lachten miteinander und die Erdbeeren waren einfach köstlich. Aber hinter einem großen Felsen stand Schneidab der böse Zauberer und rieb sich vor Freude die Hände, denn er glaubte ein ideales Opfer gefunden zu haben. Die junge Niesi steckte voller Zauberkraft, was sie aber noch gar nicht wusste und diese kleine Göre würde ihm auch keinen Ärger machen. So dachte er. Inzwischen sagte Morag zu Niesi, die schon wieder krampfhaft versuchte einen Nieser zu unterdrücken: “Weist du, ich habe eine Idee, du kommst einfach mit mir in die Burg, Im Burgsaal ist ein riesiges Feuer, an dem heute ein Ochse gebraten wird, denn wir feiern in den nächsten Tagen ein großes Fest, die ganzen Clansmänner kommen, um meinem Vater dem McDonald den Treueeid zu schwören. Da brennen überall und den ganzen Tag und die ganze Nacht überall Feuer, deshalb ist es da schön warm und du kannst deinen Schnupfen auskurieren und meinem Vater beweisen, dass die Drachen gar nicht böse sind.

 

Niesi fand diese Idee verlockend und so wollten sich die beiden auf den Weg zur Burg machen. Aber das passte dem Zauberer Schneidab ganz und gar nicht, denn wenn Niesi mal in der Gesellschaft all der Clansmännern befand, die ja immer bis an die Zähne bewaffnet waren und mit dem großen Breitschwert so mühelos umgehen konnten, dann hatte er keine Chance mehr an die verlockenden Schuppen Niesi´s ran zu kommen, die soviel Zauberkraft bargen, dass er sich endlich aus seiner miesen Lage in dem alten Schuppen im Wald herauszaubern und sich zum Herrn der Wälder in den Highlands machen könnte. Er folgte den beiden erst ganz leise, bis er über seine große glänzende Schere stolperte und mit einem Höllenlärm hinfiel.

 

Huch, was war denn das?“ rief Morag und drehte sich suchend um. Niesi, die einiges größer war, konnte sehen, wie sich der Zauberer fluchend aufrappelte und mit seiner großen blinkenden Schere in den Händen auf Niesi zustürzte. „hääääääää was will denn der?“ Fragte Niesi erstaunt. „Lauf Niesi“ schrie Morag „schnell zur Burg, das ist der böse Zauberer Schneidab und wenn der dich erwischt, geht’s dir schlecht!“ sie drängte Niesi in die Richtung der Burg und lief selber los. Aber sie wusste, dass sie nicht schnell genug war um Schneidab zu entkommen. „Lauf Niesi und sag dem McDonald meinem Vater, was passiert ist. Er wird mich zurückholen, lauf schnell Niesi!“ Da Niesi doch schneller war als Morag und sie auch noch stolperte, schnappte sich Schneidab Morag, in der Hoffnung sie gegen Niesi einzutauschen. Da machte er aber die Rechnung ohne Niesi´s Erkältung. Niesi wollte ihre neue Freundin nicht in Stich lassen und konzentrierte sich ganz auf ihren Schnupfen und das Kribbeln in ihrer Nase.

 

Endlich hatte dieser dämliche Schnupfen mal was gutes, denn mit einem gewaltigen Haaaaaaaaaaaatschiiiiiiiiiiiiiiiii fällte Niesie mal wieder einen Baum, der dem bösen Zauberer Schneidab nun fürchterlich im Weg war, er konnte nicht mehr einfach zwischen den Bäumen verschwinden und Morag mitnehmen. Als er stehen blieb, um über den Baum zu klettern lies er Morag kurz los und sie lies sich einfach auf den Boden fallen. Da musste Niesi schon wieder niesen und dieser Nieser war so stark, dass er den Zauberer erfasste, ihn hoch wirbelte und ihn über die Bäume weg ganz weit fort pustete. Er flog so weit, dass Morag und Niesi nicht mehr sehen konnten, wie er total zerrupft und verschrammt in der Krone eines sehr hohen Baumes landete.

 

Oijoijoi schnaufte Morag, das war aber knapp. Danke Niesi, dass du mich gerettet hast. Aber jetzt müssen wir gaaaaaanz schnell zum McDonald meinem Vater, er muss erfahren, was passiert ist und dass Der böse Schneidab wieder in unseren Wäldern Unruhe verbreitet.“ „oh gern geschehen,“ sagte Niesi, „ aber ehrlich gesagt wars eher Zufall, dass es so gekommen ist, ich musste einfach niesen.“ „ Ach was, Unsinn, du hast mich aus den Händen des Zauberers gerettet und das werde ich allen erzählen. Dann darfst du bestimmt auf der Burg bleiben und am Feuer deinen Schnupfen auskurieren und wenn niemand zuschaut, dann üben wir zusammen, dass du deine Nieskraft kontrolliert einsetzen kannst, Du wirst sehen, du hast da eine ganz tolle eingebaute Waffe, du musst nur lernen sie richtig zu benutzen.“ Meinst du wirklich???????????“ fragte Niesi ganz ungläubig.

 

Aber ja, das bekommen wir schon hin. Und jetzt komm, ich weis einen Weg in die Burg, da können wir direkt in den grossen Saal gehen, ohne dass uns die Wachen sehen können. Da müssen wir anderen keine Erklärung abgeben, sondern können gleich dem Clanchef berichten. Hihihihi ich benutze den Geheimgang oft, wenn ich keine Lust habe bei Frauenarbeit zu helfen, dann sage ich, ich staube im Festsaal die Waffen ab und dann sauße ich ab durch den Geheimgang und geh in den Wald. Aber PST niemand verraten sonst klappt das nicht mehr und wir brauchen doch Zeit für uns um zu üben.“

 

Und so wanderten die zwei ungleichen Freundinnen Hand in Pfote nun auf dem Weg zur Burg, entlang, um dort dem McDonald ihr Abenteuer zu berichten.

 

Im Festsaal der Burg des Clans der McDonald

 

In der Burg ging es hoch her, Viele der Clansmänner und Pächter von den umliegenden Höfen waren mit ihren Familien gekommen, um beim großen Fest dabei zu sein, um ihren Treue-eid zu erneuern, oder erstmals auszusprechen, um Neuigkeiten zu erfahren und welche zu erzählen, die jungen Leute hatten da auch Gelegenheit sich kennenzulernen und manche Hochzeit wurde auf einem solchen Treffen beschlossen.

 

In den Feuerstellen brannten riesige Feuer und überall drehten sich die Fleischspieße über den Feuern, denn so viele Leute hatten auch riesigen Hunger. Der Clanchef, der einfach der McDonald genannt wurde, sass mit einigen seiner Krieger auf seinem Platz, von dem er fast den ganzen Saal überblicken konnte. Aber, halt nur „fast“ denn er konnte ja nicht sehen, was direkt hinter seinem wuchtigen Thronstuhl passierte, denn zum einen verdeckte ein großer Wandteppich dort die Mauer, zum andern, er hatte hinten ja keine Augen.

 

Plötzlich schrien einige Männer im Saal auf und griffen zu ihren Waffen und rannten in seine Richtung. Erstaunt donnerte er: Halt!!! Was wollt ihr denn, gibt das eine Meuterei?“

Aber dann hörte er, was sie schrien, etwas wie Ungeheuer, Drachen, Kelpie, Nuckelevee, Gefahr und dazwischen immer wieder den Namen seiner Tochter. Seine geliebte Tochter in Gefahr? In seinem eigenen Festsaal in seiner eigenen Burg? Das durfte und konnte nicht sein. Er griff zu seinem Schwert und drehte sich um, um erst mal zu sehen, was da hinter seinem Rücken geschah. Er konnte nicht glauben, was er da sah, seine geliebte Morag in den Klauen eines Untiers, eines Drachens!

 

lass meine Tochter los du Ungeheuer!!!!!!!!“ Brüllte er wutentbrannt und stürmte auf Niesi los. Aber Niesi hatte sich über den Lärm so erschreckt, dass sie nur starr dastand und Morag ganz fest an der Hand hielt. „ Halt Papa,“ schrie Morag und stellte sich noch enger an Niesi. „ das ist Niesi, tu ihr nichts, sie hat mich doch gerettet vor dem bößen Zauberer Schneidab, der mich entführen wollte. Niesi ist ein ganz lieber Drache, aber sie muss schnell ans Feuer, weil sie Schnupfen hat!“ „Tochter was redest du denn für einen Unsinn, Geh weg von dem Untier, dass wir es töten können, das gibt eine eins A Trophäe für diesen Saal und Ruhm und Ehre für unseren Clan, der in den Highlands noch in tausend Jahren besungen werden wird.“ Er versuchte seine Tochter aus der vermeintlichen Gefahrenzone zu ziehen, doch sie wich keinen Millimeter von Niesi weg.

 

Ach ja, Ruhm und Ehre, schrie sie ihren Vater an. Auf diese Ehre kann ich verzichten, denn sie ist falsch! Niesi ist meine Freundin und ich lasse nicht zu, dass ihr etwas geschieht!“ Wütend griff sie nach oben und griff nach einem der Schwerter, die an der Wand hingen. Sie richtete das Schwert mit der Spitze auf ihren Vater und rief wütend:“ bevor du Niesi tötest musst du mich töten, Ehre, wenn ich das schon höre, seit wann vergelten wir es mit Feindseligkeit und Kampf wenn uns ein Fremder beisteht? Was ist mit unserer Gastfreundschaft, die ich niesie bereits angetragen und besiegelt habe? Niesie hat Nahrun und Wasser aus meiner Hand erhalten und gegessen und getrunken, ich habe ihr den Schutz und das Wohlwollen unseres Clans und Burg versprochen. Soll das nicht mehr gelten?“ Wütend fuchtelte sie mit ihrem Schwert vor der Nase ihres Vaters herum. Die anderen waren sehr still geworden und hörten staunend zu. Niemand hat es bis jetzt gewagt in einem solchen Ton mit dem McDonald zu reden, und nun tat dies eine FRAU!!!!!

 

Alarmiert merkte Morag, dass niesie schon wieder krampfhaft versuchte einen Nieser zu unterdrücken. Also sagte sie laut zu ihrem Vater:“ und nun lasst mich meine Freundin zum Feuer bringen, denn sie ist krank und braucht Wärme. Dann werde ich euch alles erzählen und alle werden mir zustimmen, dass ich richtig gehandelt habe. Und wenn´s euch um Ruhm und Ehre geht, dann habe ich da auch eine Lösung, da könnt ihr dann einen wirklichen Bösewicht jagen und euch mit der Ehre bekleckern ihn unschädlich gemacht zu haben.“ Mit diesen Worten schob sie die erstaunten Männer einfach zur Seite und ging mit Niesi zum Feuer.

Hrmpf“ grummelte der McDonald missbilligend und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

 

o meine liebe Niesie, hier, setz dich ans Feuer, so nah wie du magst. Brauchst du eine Decke oder ist dir hier am Feuer warm genug?“ Morag kümmerte sich sorgfältig um Niesi und ignorierte das Gemurmel und die missbilligenden „Hrmpf´s“ der Männer rund um sie herum. Erst als sie sich sicher war, dass Niesi warm und bequem am Feuer untergebracht war und im Moment nichts brauchte, drehte sie sich um, hängte das Schwert wieder an die Wand und schaute ihren Vater mit großen Augen an. So Vater, nun können wir reden. Und ich hoffe, dass diese Schande, die eure Männer und ihr beinahe über uns gebracht habt nie diesen Saal verlassen wird.

 

Ich fordere alle Männer hier auf darüber für immer zu schweigen, sonst müsste ich mich zu Tode schämen. Der McDonald schaffte es tatsächlich schuldbewusst auszusehen und wandte sich an die Männer im Saal: „ ihr habt gehört was meine Tochter gesagt hat und ich stimme ihr zu. Beinahe hätten wir im ersten Eifer Unrecht angerichtet. Wenn ich auch nur einmal höre, dass darüber geredet wird, wird mein Zorn über diese Tratschtante kommen und ich werde dafür sorgen, dass derjenige beim nächsten fest in Weiberkleider als Magd bei Tisch bedienen muss. Habt ihr mich verstanden?“ Zustimmendes Gemurmel und einige „Aye“ das heißt in Schottland ja, hallten durch den Saal. „ und nun Tochter, berichte was geschehen ist.

 

Nun, das ist schnell erzählt. Ich habe im Wald Erdbeeren gesammelt und dabei Niesi entdeckt die sich in den letzten Sonnenstrahlen aufgewärmt hat. Ihr müsst wissen, dass Niesi die Tochter von Einies ist, die widerum ist die einzige Tochter des Drachenlord´s des loch Nies. Der Vater von Niesi ist Feurosio, der Drachenprinz und Erbe des Drachenlords vom Ätna auf Sizilien. Deshalb verträgt Niesi unser kühlen Lochs nicht so gut und hat sich fürchterlich erkältet. Wenn sie unter Wasser niest, tritt das Wasser übers Ufer und lässt unser Boote schwanken, dass sie Gefahr laufen unter zu gehen. Deshalb kam Niesi in unsere Wälder, um sich in der Sonne zu kurieren. Da traf ich sie und habe ihr von meinen Erdbeeren und meinem Wasser angeboten. Und sie hat es angenommen.

 

Als wir miteinander redeten, wurden wir von dem Bösewicht, dem Zauberer Schneidab erwischt, der Niesi die Schuppen abschneiden wollte , um daraus einen Zaubertrank zu bereiten, der ihm die Herrschaft über unser Wälder geben würde. Aber er sagten dazu brauche er das Haupt und Wimpernhaar einer Prinzessin und deshalb wollte er mich gefangen nehmen. Aber Niesi war sehr tapfer und hat zu einem mega super dooper Nieser angesetzt und hat damit den Zauberer über den ganzen Wald und mindestens einen Berg geblasen. Niesi ist meine Heldin, meine Lebensretterin und meine Beschützerin und ihr habt nichts besseres zu tun, als sie umbringen zu wollen. Pfui Teufel.

 

Viel wichtiger ist doch, dass wir Jagd auf den Zauberer Schneidab machen und ihn fangen und unschädlich machen. Denn er ist wirklich eine Gefahr für unseren Clan, unsere Länderein und für das ganze Hochland.“ „ Aha, knurrte der McDonald. Tochter, an dir ist ein Advokat und ein Geschichtenerzähler verloren gegangen. Ich wünschte du wärst ein Junge, welch Ruhm könntest du als Erzähler erlangen.“ Der McDonald erhob sich feierlich, schenkte einen großen Pokal mit seinem besten Rotwein und ging zum Feuer zu Niesi. Und überreichte ihr mit einer tiefen Verbeugung den Pokal. „ Niesi, ich entschuldige mich in aller Form bei euch für mein unbedachtes und vorschnelles Verhalten. Ich danke euch dass ihr meine Tochter vor dem bösen Zauberer Schneidab errettet habt.“

 

Ohhhhhhhh,“ piepste Niesi ganz verdattert. „das ist schon in Ordnung, ich bin halt ein Drache und da erschrecken viele, auch wenn ich noch ein ganz junges kleines Drachenmädchen bin.“ „Hrrrrrmpf, naja klein......... „ murmelte der McDonald. „Niesi, ich bin dir sehr dankbar und ich biete dir an, dich für Lebenszeit in unseren Clan als Mitglied und geehrte zweite Tochter meines Hauses aufzunehmen. Ich biete dir an, nach dem Ende unseres Festes mit uns gemeinsam den bösen Zauberer Schneidab zu jagen und unschädlich zu machen, denn er ist eine ernste Gefahr für mein und dein Volk. Sag mir, magst du auch meine Tochter sein und immer willkommen sein, wo immer Mitglieder des Clans der McDonald sind?“ „Hach, welche Ehre, meint ihr das wirklich?“

 

Aber ja, du siehst hier über hundert meiner Männer die Zeuge meines Angebots sind.“ „nun, wenn ihr es wirklich ernst meint, dann sage ich AYE!!!! Heeeeeeeee Morag Schwesterlein Hurraaaaaaaaaaaaaaaaa, ich hab ne Menschenschwester, warte bis ich das Mama und Oma und Opa erzähle, die werden staunen!“

Oh Niesi, ich freu mich so, nun kannst du bei uns gesund werden und wir kämpfen zusammen gegen den bösen Zauberer Schneidab, aber erst wird gefeiert.“ Morag umarmte abwechselnd Niesi und ihren Vater.

Hrmpf, nun, nun Tochter, jetzt sorg dafür, dass wir zu essen und zu trinken bekommen, dass wir unser neues Familienmitglied gebührend feiern können. Ihr habt es gehört und könnt es bezeugen Männer: Niesi ist die zweite Tochter meines Hauses und sicherlich eine große Hilfe, wenn wir diese Pest, Schneidab jagen. Und nun lasst uns feiern.“